Naturschutzprojekte der Forstbetriebe Frenkentäler

Mit dem Bau der zwei Weiher im Gebiet Balsberg sollen vor allem Grasfrosch, Geburtshelfer- und Erdkröte einen geeigneten Lebensraum erhalten.

Die Weiher wurden auf zwei verschiedenen Ebenen angelegt und mit einer Naturkautschuk Folie abgedichtet. Der Bau der Weiher wurde Ende September 2018 abgeschlossen.

Im Verlaufe des Jahres 2019 wurde zudem eine Besucherplattform zur Besucherlenkung gebaut. Dank dieser Besucherplatform können die Besucher seither den Weiher und die dort lebenden Tiere beobachtet werden. Zudem wurde die Umgebung der Weiher mit diversen einheimischen Sträuchern aufgewertet.

Das Ziel der Umwandlung war die Wiederherstellung eines Orchideen-Föhren Waldes. Die bestehende Fläche soll um circa eine Hektare erweitert werden. Durch den Eingriff soll wieder mehr Licht auf den Waldboden fallen, um Gras und Orchideen zu fördern. Nach dem Eingriff stehen im gebiet nun nur noch vereinzelt Föhren, Mehlbeeren und Ahorne. Dornen- und beerentragende Sträucher wurden ebenfalls stehen gelassen und geben dem Wald eine stufige Struktur, in welcher Vögel Schutz und Nahrung finden.

Um die in der Zwischenzeit entstandene Grasschicht mager zu halten, wird das Gras jährlich geschnitten und zu Haufen aufgeschichtet. Auf diese Weise werden dem Boden Nährstoffe entzogen, wodurch die Lebensbedingungen für Orchideen und weitere Arten der Magerwiese erhalten bleiben. Zudem werden die Schnittguthaufen von Kleinsäugern und Reptilien genutzt. Die Säugetiere ziehen ihren Nachwuchs darin auf, die Reptilien nutzen sie zur Eiablage und beide Familien als Überwinterungsmöglichkeiten

Das Ziel dieses Projektes war es, ein Mosaik aus grossflächigen lichten Waldstandorten mit gestuften und ausgedehnten Übergangsbereichen zum Offenland zu entwickeln. Dabei sollen die Grenzen von Forst- und Landwirtschaftsland verschmelzen, sodass in einem kurvenartigen Randlinienverlauf die Waldfläche und das Kulturland abwechselnd an Raum gewinnen, sich die Flächenverhältnisse jedoch weder zugunsten des Waldes noch des Kulturlandes verschieben. Die vereinzelte Pflanzung von Bäumen oder kleinen Baumgruppen dient dazu, diesen Übergangscharakter zwischen Wald und Offenland zu akzentuieren.  

Wo es die Verkehrssicherungspflicht und forstliche Arbeitssicherheit erlaubten, wurden hohe Totholzmengen in den lichten Wäldern und besonnten Waldrändern angestrebt; dies vor allem in der unzugänglichen Waldfläche östlich der Klusweid. Am Klusbach existieren aufgrund der Verantwortung für die Verkehrssicherung entlang des dort verlaufenden Weges keine Totholzziele. Um die lichten Waldstandorte langfristig zu erhalten, wird die Waldfläche östlich der Klusweid mit Ziegen oder Skuddenschafen in einem parzellenartigen System mit abgetrennten Koppeln beweidet.

Dem interessierten Besucher und der interessierten Besucherin bietet sich seit der Projektausführeung ein einzigartiges Natur- und Landschaftserlebnis. Er*Sie gewinnt einen Einblick in die historische Weidelandschaft, bevor starre Grenzen zwischen Wald und Kulturland geschaffen und in Richtplänen festgehalten wurden. Harmonische Übergänge zwischen Wald und Kulturland prägen das Landschaftsbild. Seltene Tier- und Pflanzenarten finden einen Rückzugsraum, darunter viele in der Schweiz bedrohte Arten. Aufgrund des innovativen Modellcharakters entwickelt sich das Gebiet als Vorbild für zukünftige Folgeprojekte auch in anderen Landesteilen.