Für das Integralprojekt «Gebiet Sennhaus» wurden folgende Ziele gesetzt:

  1. Schaffen einer besseren Vernetzung der beiden Waldränder über das Offenland mit Massnahmen wie z.B. Heckenpflanzung
  2. Ökologische Aufwertung der Waldrandbereiche durch die Zurückstufung der Waldränder. 
  3. Rückzugsgebiet für Larven des Feuersalamanders schaffen mit Nutzung bestehender Quellen
  4. Einzelbäume (Bergahorn und Linde) fördern, um bestimmte Arten wie zum Beispiel den seltenen Baumpieper optimale Lebensraumbedingungen zu schaffen. 
  5. Förderung bereits vorhandener Sträucher wie Heckenrose und Weissdorn, welche die Lebensgrundlage für den Neuntöter bilden
  6. Trittsteine schaffen für Vernetzung von Kleintier- und Reptilienpopulationen mit Pflanzung und Pflege von Hecken und Bau einer Trockenmauer
  7. Schaffen und Pflegen von weidwaldartigen Strukturen im Waldrandbereich
  8. Bestehenden Lebhag (hauptsächlich Eschen) umwandeln in einen Lebhag aus Dornensträuchern, da diese einen viel höheren ökologischen Wert haben und die Eschen in Zukunft massiv vom Eschentriebsterben bedroht sind. 

Insgesamt wurde dank der geplanten Massnahmen im Wald und auf der Weide der bisher scharfe Übergang zwischen Wald und Offenland stark aufgelöst. Dadurch entstanden für seltene Tier- und Pflanzenarten zwischen Wiese und dem schattigen, feuchteren Wald eine Vielzahl neuer Übergangsbiotope. Zudem werden die bereits bestehenden Naturschutzgebiete Rehhag und Edlisberg-Meiersberg optimal miteinander vernetzt. 

Eingriffsfläche I: Vernetzung Offenland und Wald

Hier entstand ein stufiger Waldrande mit einer 15m tiefen Kraut-, Strauch- und Baumschicht. Dies wurde durch das Abholzen der grossen Bäume am Waldrand und der Förderung von Straucharten erreicht. Ein solch stufiger Waldrand fördert die Artenvielfalt und bietet Lebensraum für diverse Kleinsäuger und Vogelarten. In den bereits gestalteten Waldrändern wird eine Nachpflege durchgeführt. Durch das Freistellen einzelner Weidbäume im Waldrandbereich wurden weidwaldartige Strukturen geschaffen. Durch die Förderung von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen wurden Lebensräume für Reptilien und weitere Kleintiere geschaffen. 

Eingriffsfläche II: Feuchtbiotope, Weiher

Der Sennmattbach ist Feuersalamander Biotop, im Sommer jedoch oft ausgetrocknet. Auch die Geburtshelferkröte befindet sich im Gebiet Sennhaus. Als Lebensraum wurden zwei Weiher angelegt, diese befinden sich in der Nähe des Baches. Die Weiher dienen nun als Rückzugsgebiete für die Larven, welche auf Frischwasser angewiesen sind. Die Weiher wurden mit einer naturverträglichen Folie wasserdicht gemacht, für den Unterhalt der Weiher wurden Ablassschieber installiert, welche das Ablassen des Wasser ermöglichen.

Eingriffsfläche III: Nachpflege Waldränder

Es erfolgte ein punktueller Nachpflegeeingriff zugunsten einer bereits freigestellten Waldrandbereiche. Dies damit sich der Krautsaum und Strauchgürtel in diesem Bereich zukünftig optimal entwickeln kann. 

Eingriffsfläche IV: Strukturvielfalt Weide

Diese Massnahme hate zum Ziel die Strukturvielfalt auf der Weide mit Einzelbäumen und Gebüschgruppen zugunsten der Brutvögel (Zielarten) und Feldhasen zu erhöhen. Die bereits in grosser Zahl vorhandenen Sträucher auf der Weide (Heckenrose und Weissdorn) wurden hierzu gefördert und in Bereichen mit wenigen Sträuchern wurden Neupflanzungen durchgeführt. Die bereits vor einigen Jahren gepflanzten Hecken wurden erweitert und gepflegt. Bestehende Hecken, die hauptsächlich aus Eschen bestanden, wurden in einen Lebhag aus Dornensträuchern umgewandelt. Diese erfüllen den gleichen Zweck, bieten aber einen grossen ökologischen Wert für viele Vogelarten. Einzelbäume auf der Weide wurden als Sitzwarte für den Baumpieper gefördert. Für Reptilien und Amphibien wurde eine Trockensteinmauer gebaut. Diese bietet Rückzugsorte und Sonnenplätze für die Zauneidechse, für Amphibien werden sie als Unterschlupf bei der Wanderung genutzt.