Der Mittelwald ist für die Biodiversität eine wertvolle Waldbewirtschaftungsform. Bis vor 100 Jahren war diese Bewirtschaftungsform weit verbreitet. Charakteristisch für den Mittelwald sind zwei Baumschichten: Locker stehende, hochgewachsene Bäume wie die Eiche und Föhre bilden die Oberschicht mit lückigem Blätterdach. So erhält der Waldboden besonders viel Wärme und Licht. Die Unterschicht wird regelmässig genutzt und so entsteht auch nach geraumer Zeit kein erneuter Hochwald. Die Unterschicht wird als Energieholz genutzt. Deshalb war diese Bewirtschaftungsform auch so weit verbreitet.
Früher waren diese Mittelwälder in der Nordwest und Nordostschweiz weit verbreitet. Durch die sinkende Nachfrage nach Brennholz haben die Mittelwälder im 20. Jahrhundert an Bedeutung verloren und sind grösstenteils verschwunden. Sie wuchsen zu geschlossenen dunklen Wäldern zusammen. Viele der licht- und wärmeliebenden Pflanzen und Tierarten sind als Folge davon selten geworden oder verschwunden. Diese Entwicklung wurde in Niederdorf geändert. Dank den Eingriffen in der Oberschicht, unter Schonung der Eichen und Föhren, konnten u.a. folgende Arten profitieren:
– Insekten wie Schmetterlinge und Laufkäfer
– Vögel wie der Mittelspecht und die Waldschnepfe
– Reptilien wie die Zauneidechse
– Wildarten wie der Feldhase und das Wildschwein